Mallorcas Naturparks – Übersicht zu den geschützten Naturschätzen der Insel
Mallorca ist nicht nur für seine Strände, Buchten und Städte bekannt – die Insel beherbergt auch einige der faszinierendsten Naturparks des Mittelmeerraums. Sie bewahren ursprüngliche Landschaften, schützen seltene Tier- und Pflanzenarten und ermöglichen Einblicke in Mallorcas wilde Seele. Hier ein Überblick über Naturparks auf Mallorca:

Parc Natural de s’Albufera de Mallorca
(Das grüne Herz des Nordens)
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Lage: An der Nordostküste, zwischen Port de Alcúdia und Can Picafort
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Größe: Etwa 1.650 Hektar
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Gegründet: 1988
Landschaft und Natur
S’Albufera ist das größte Feuchtgebiet der Balearen – ein uraltes, von Flussläufen geprägtes Schwemmland, das einst durch die Ablagerungen von Sedimenten vom Meer getrennt wurde. Das Feuchtgebiet wird von Kanälen, Sümpfen, Lagunen und kleinen Wäldern durchzogen.
Flora und Fauna
Die biologische Vielfalt ist enorm:
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Über 270 Vogelarten, darunter der seltene Purpurreiher, Stelzenläufer und Zwergdommeln.
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Im Frühjahr und Herbst ist s’Albufera ein bedeutendes Rastgebiet für Zugvögel.
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Pflanzenarten wie Schilfrohr, Tamarisken und Sumpfblumen dominieren die Landschaft.
Aktivitäten
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Gut ausgeschilderte Wander- und Radwege (z.B. Camí d’en Mig oder Camí de Sa Roca).
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Vogelbeobachtungstürme und versteckte Beobachtungsstellen für Tierfreunde.
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Kostenloser Eintritt, Anmeldung erforderlich (vor Ort).
Parc Natural de Mondragó
(Das Juwel im Südosten)
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Lage: Gemeinde Santanyí, Südostküste
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Größe: Ca. 750 Hektar
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Gegründet: 1992
Landschaft und Natur
Der Park vereint typische mallorquinische Landschaften: schroffe Küstenabschnitte, Sandstrände, mediterrane Wälder, Feuchtgebiete und traditionelle landwirtschaftliche Flächen mit Trockensteinmauern.
Flora und Fauna
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Pinien- und Steineichenwälder bieten Lebensraum für Schildkröten, Eidechsen und Vögel wie Wiedehopfe oder Bienenfresser.
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Die Feuchtgebiete sind wichtig für Enten- und Reiherarten.
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In den Dünen wachsen seltene Pflanzen wie Stranddisteln und Sandlilien.
Aktivitäten
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Spaziergänge zu den Buchten Cala Mondragó und S’Amarador, die regelmäßig zu den schönsten Stränden Mallorcas gewählt werden.
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Wanderungen auf verschiedenen Routen (leicht bis moderat), oft in Kombination mit Badepausen.
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Picknickplätze und Informationszentren stehen zur Verfügung.
Parc Natural de la Península de Llevant
(Das wilde Mallorca)
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Lage: Nordostküste, bei Artà
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Größe: Über 1.600 Hektar
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Gegründet: 2001
Landschaft und Natur
Eine raue, gebirgige Landschaft mit beeindruckenden Felsen, Tälern und Küstenlinien. Hier wachsen Steineichen- und Kiefernwälder, Macchia und Garrigue-Vegetation.
Flora und Fauna
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Heimat für bedrohte Arten wie Mönchsgeier, Fischadler und die Balearische Langustenart.
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Aufmerksame Wanderer entdecken wilde Ziegen und Landschildkröten.
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Im Frühling verwandeln Wildblumen die Wiesen in ein buntes Blütenmeer.
Aktivitäten
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Anspruchsvolle Wanderungen, etwa zur Ermita de Betlem oder zum Gipfel Sa Tudossa.
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Traumhafte Ausblicke auf Buchten wie Cala Matzoc und Cala Mitjana.
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Kombinierbar mit kulturellen Highlights wie dem Besuch der Stadt Artà.
Parc Nacional Marítimo-Terrestre del Archipiélago de Cabrera
(Das unberührte Paradies vor der Küste)
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Lage: Inselgruppe Cabrera, 10 km südlich von Mallorca
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Größe: Über 90.000 Hektar (80 % Meeresfläche)
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Gegründet: 1991
Landschaft und Natur
Cabrera bewahrt eine fast völlig unberührte mediterrane Landschaft. Die Inseln sind geprägt von Steilküsten, Meereshöhlen, Buchten und einer dichten Macchia-Vegetation.
Flora und Fauna
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Über 450 Pflanzenarten, viele davon endemisch.
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Brutgebiet für zahlreiche Seevögel wie Korallenmöwen, Sturmtaucher und Fischadler.
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In den Gewässern leben Delfine, Meeresschildkröten und eine unglaubliche Vielfalt an Fischen.
Aktivitäten
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Tagesausflüge per Boot ab Colònia de Sant Jordi (ca. 30 Minuten Fahrzeit).
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Wanderungen zu historischen Stätten wie der Burg von Cabrera oder Naturbeobachtung auf markierten Pfaden.
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Schnorcheln in der Blauen Grotte (Cova Blava), wo das Wasser in magischem Blau leuchtet.
Parc Natural de Sa Dragonera
(Die Dracheninsel im Westen)
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Lage: Vor Sant Elm (Südwestküste)
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Größe: Ca. 280 Hektar, dazu ein angrenzendes Meeresreservat
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Gegründet: 1995
Landschaft und Natur
Die Form der Insel erinnert an einen ruhenden Drachen. Sie wird geprägt von Felsen, Steilklippen und niedriger Macchia.
Flora und Fauna
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Heimstatt der Balearischen Eidechse (Podarcis lilfordi), die auf Sa Dragonera besonders häufig vorkommt.
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Brutgebiet für Vögel wie Eleonorenfalken, Korallenmöwen und Kormorane.
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Sukkulente Pflanzen, Rosmarin und wilde Feigenbäume prägen die Landschaft.
Aktivitäten
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Erreichbar mit kleinen Ausflugsbooten von Sant Elm oder Andratx aus.
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Wanderungen zum Leuchtturm Far de Tramuntana oder auf den höchsten Punkt Na Pòpia mit atemberaubendem Rundumblick.
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Gute Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung und Naturfotografie.

Weitere bedeutende Natur- und Landschaftsschutzgebiete Mallorcas
Neben den großen Naturparks gibt es zahlreiche weitere geschützte Areale, darunter:
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Serra de Tramuntana: UNESCO-Weltkulturerbe, spektakuläres Gebirge voller Olivenhaine, uralter Terrassen und versteckter Dörfer.
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Torrent de Pareis: Imposante Schluchtwanderung bis zur spektakulären Bucht Sa Calobra.
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Reserva Natural de La Trapa: Wanderparadies mit Ruinen eines Trappistenklosters und Blick auf Sa Dragonera.
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Es Trenc – Salobrar de Campos: Naturschutzgebiet mit Salzfeldern und einem der schönsten Naturstrände Mallorcas.
Fazit: Mallorcas Natur – Ein Schatz, den es zu entdecken gilt
Die Naturparks Mallorcas bieten eine einmalige Gelegenheit, die ursprüngliche Schönheit der Insel kennenzulernen. Ob bei Wanderungen durch wilde Schluchten, beim Radfahren entlang stiller Lagunen, beim Schnorcheln in klaren Buchten oder bei der Vogelbeobachtung – jede dieser Schutzgebiete zeigt ein anderes Gesicht Mallorcas.
Hier verbinden sich Erholung, Abenteuer und Naturschutz zu einem unvergesslichen Erlebnis – fernab des Massentourismus.
🌿 Tipp: Am besten die Parks außerhalb der Hochsaison besuchen – im Frühling (März bis Mai) oder Herbst (September bis Oktober) – dann ist die Natur am farbenprächtigsten und die Temperaturen angenehm.