Fahrradfahren auf Mallorca – ein Traum für Anfänger und Profis
Mallorca ist längst nicht mehr nur als Bade- und Partyinsel bekannt, sondern hat sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Ziele für Radsportler in Europa entwickelt. Die Kombination aus abwechslungsreichen Landschaften, gut ausgebauten Straßen und einem milden Klima macht die Baleareninsel zu einem idealen Ort für Radfahrer aller Leistungsklassen. Ob Hobbyradler, ambitionierte Amateursportler oder Profis – Mallorca bietet für jeden etwas.

Die beste Reisezeit zum Radfahren auf Mallorca
Mallorca ist nahezu ganzjährig für Radtouren geeignet, jedoch gibt es optimale Zeiträume:
- Frühling (März bis Mai): Angenehme Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad, blühende Landschaften und weniger Verkehr machen diese Zeit ideal. Zudem nutzen viele Profiteams diese Monate für ihr Trainingslager auf der Insel.
- Herbst (September bis November): Ähnlich wie im Frühjahr, aber mit wärmeren Wassertemperaturen, ideal für eine Erfrischung nach der Tour.
- Winter (Dezember bis Februar): Zwar kühler, aber mit durchschnittlichen Temperaturen von 10–15 Grad immer noch besser als in Mitteleuropa. Besonders für Langstreckentraining geeignet.
- Sommer (Juni bis August): Weniger geeignet für intensive Touren, da Temperaturen über 30 Grad keine Seltenheit sind. Wer dennoch fährt, sollte früh morgens oder am Abend unterwegs sein und ausreichend Wasser mitnehmen.
Die besten Radstrecken auf Mallorca
Serra de Tramuntana – Die Herausforderung für Bergfahrer
Die Serra de Tramuntana ist das Gebirge im Westen der Insel und bietet anspruchsvolle, aber spektakuläre Strecken. Beliebte Routen führen über den Coll de Sóller, den Puig Major (mit 1.436 m die höchste Erhebung Mallorcas) oder die bekannte Straße nach Sa Calobra. Gerade diese legendäre Strecke mit ihren engen Serpentinen stellt eine echte Herausforderung dar und wird von vielen Radsportlern als Krönung einer Trainingswoche angesehen.
Die Straße nach Sa Calobra ist besonders berüchtigt, da sie zunächst über den Coll dels Reis auf eine Höhe von etwa 682 Metern führt, bevor es in engen Kehren hinab zum malerischen Küstendorf geht. Die anschließende Rückfahrt stellt eine große Belastungsprobe für Kondition und Muskelkraft dar, belohnt jedoch mit einem einmaligen Panorama auf das türkisfarbene Meer.

Die Küstenstraßen – Panorama pur
Die MA-10 entlang der Westküste bietet traumhafte Ausblicke auf das Mittelmeer und führt durch malerische Dörfer wie Valldemossa, Deià und Banyalbufar. Diese Strecke ist perfekt für Radfahrer, die sowohl Höhenmeter als auch landschaftliche Schönheit genießen möchten.
Eine der beliebtesten Routen führt von Andratx nach Pollença, eine epische Tour von über 110 Kilometern mit zahlreichen Anstiegen und Abfahrten. Diese Strecke wird oft von ambitionierten Radfahrern als Tagesetappe genutzt, da sie mit atemberaubenden Ausblicken und ruhigen Straßen begeistert.
Die flachen Ebenen – im Landesinneren entdecken
Wer weniger Höhenmeter, dafür aber lange, entspannte Touren fahren möchte, sollte sich das Landesinnere Mallorcas anschauen. Rund um Orte wie Sineu, Petra oder Santa Maria del Camí gibt es flache, wenig befahrene Straßen, die ideal für ausgedehnte Ausfahrten sind.
Das Besondere an dieser Region sind die zahlreichen kleinen Fincas, Weingüter und traditionellen Dörfer, die zum Verweilen einladen. Viele Radsportler kombinieren diese Touren mit kulinarischen Highlights, beispielsweise einem Besuch in einem traditionellen mallorquinischen Restaurant, um sich mit „Pa amb Oli“ oder einer frischen Orangenschorle zu stärken.
Cap de Formentor – Ein Klassiker für alle
Die Strecke zum Cap de Formentor ist eine der bekanntesten Radstrecken Mallorcas. Sie startet meist in Port de Pollença und führt auf kurvenreichen Straßen bis zum nördlichsten Punkt der Insel. Der Ausblick auf das Meer und die dramatischen Klippen machen diese Route zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Besonders am frühen Morgen oder kurz vor Sonnenuntergang ist diese Strecke ein Highlight, da sich das Lichtspiel auf den Felsen in einzigartigen Farben präsentiert. Aufgrund der Beliebtheit der Route sollte man jedoch beachten, dass hier insbesondere in der Hochsaison viele Autos und Touristen unterwegs sind.
Tipps für das Radfahren auf Mallorca
- Ausrüstung: Ein Rennrad oder ein gut ausgestattetes Trekkingrad ist empfehlenswert. Wer keine eigene Ausrüstung mitbringen möchte, kann in zahlreichen Fahrradverleihen hochwertige Räder mieten.
- Verkehr: Mallorca ist radfahrerfreundlich, dennoch sollte man auf den Straßen besonders in touristischen Gegenden auf den Autoverkehr achten. Außerhalb der Hauptstraßen gibt es viele verkehrsarme Nebenstraßen, die ideal für Radfahrer sind.
- Verpflegung: Viele kleine Cafés und Restaurants entlang der Strecken bieten lokale Spezialitäten und sind perfekte Zwischenstopps. Eine beliebte Anlaufstelle für Radfahrer ist das Café „Sa Ruta Verda“ in Caimari, wo man frische Smoothies und gesunde Snacks genießen kann.
- Wetter: Besonders in den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Eine leichte Regenjacke ist daher ratsam. Zudem sind Sonnencreme und eine Kopfbedeckung bei intensiver Sonneneinstrahlung unerlässlich.
- Respekt vor der Natur: Mallorca bietet eine wunderschöne Landschaft, die es zu schützen gilt. Müll sollte immer mitgenommen und auf den ausgeschilderten Wegen gefahren werden, um die Natur zu bewahren.

Fazit
Mallorca ist ein wahres Paradies für Radfahrer und bietet für jedes Niveau die passenden Strecken. Egal ob anspruchsvolle Bergetappen, idyllische Küstenstraßen oder entspannte Fahrten durch das Landesinnere – die Insel hat für jeden Radsportler etwas zu bieten. Wer eine perfekte Mischung aus Sport, Natur und mediterranem Flair sucht, sollte Mallorca unbedingt mit dem Fahrrad erkunden. Besonders empfehlenswert ist es, die Insel in der Nebensaison zu besuchen, wenn die Straßen ruhiger sind und das Klima optimal für lange Fahrten ist.